When a dream came true…

Träume. Wir alle haben sie. Mögen es kleine, oder große sein. Wir alle werden von ihnen tagtäglich begleitet. Sie erhalten uns am Leben, geben uns Kraft. Und vor genau einem Jahr durfte ich mir einen dieser Träume erfüllen:

240 km von Miami nach Key West mit einem Ford Mustang entlang der Florida Keys!

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Seit meiner allerersten Begegnung mit diesem atemberaubenden Ort durch eine Fernsehreportage, wusste ich, dass ich während meines Aufenthalts in den USA mir unbedingt einen Mustang mieten und von Miami bis nach Key West fahren musste! Um jeden Preis! Komme was wolle! Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass mich türkisfarbenes Meer, Palmen und weiße Strände so sehr in den Bann ziehen könnten. Ich war noch nie die typische “beach type of person”! Während andere einen dreiwöchigen Urlaub am Strand, unter Palmen und all inclusive buchen, bin ich diejenige, die auf Erkundungstour geht. Ich muss mit fernen Orten auf Tuchfühlung gehen, jeden Millimeter für mich erobern und mich mit Land und Kultur vertraut machen. Ein Erholungsurlaub am Strand wäre für mich die reinste Qual und alles andere als Erholung. Ich würde vor Langeweile ersticken und käme mir vor wie Tom Hanks in “Cast Away”, auf der Suche nach meinem persönlichen Wilson und dem Weg aus dieser Hölle namens “Paradies”! Nun fragt ihr euch bestimmt, warum ich von Key West so fasziniert bin. Ganz einfach: Key West ist anders! Key West ist künslerisch, kreativ, verrückt, laut, überraschend, interessant und so facettenreich, wie ich es vorher kaum irgendwo anders gesehen und erlebt habe! Dieser Ort ist magisch und hat mir mehr gezeigt, als ich es mir zu träumen gewagt hätte! Von leer stehenden Häusern, zu Bars, die auch tagsüber von biertrinkenden Gästen gefüllt sind, über wunderschöne Villen, die vor Blumen nur so strotzen.

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Fast wäre es nicht mehr zu diesem Abenteuer gekommen. Umso glücklicher war ich also, als es hieß, dass ich an meinem letzten Wochenende vor meinem endgültigen Heimflug nach Miami fliege und von dort aus mit dem Auto schlechthin nach Key West fahre! Natürlich war ich extrem aufgeregt, da ich dabei war mir einen meiner größten Wünsche zu erfüllen. Am Flughafen angekommen, ging es sofort zum Autoverleih. Als ich die Schlüssel in der Hand hielt und uns der Mitarbeiter zu unserem Auto für die kommenden 48 Stunden brachte, blieb mir für eine Sekunde mein Herz stehen, bis ich dann voller Begeisterung in Extase ausbrach und völlig ausrastete! “Oh mein Gott!!!!!! Guck dir dieses Auto aaaaan! Ich krieg einen zuviel!!!!!”.  Man hätte meinen können, dass mir das Auto geschenkt wurde, aber dem war nicht so. Leider. Ich musste mich an den sportlichen Fahrerraum erst gewöhnen, an die schnellen PS jedoch nicht. Sobald wir den Freeway erreichten, trat ich auf’s Gas. Es war bereits später Abend und durch die Dunkelheit fühlte ich mich unbeobachtet und vor der Polizei geschützt (ich weiß, ziemlich dumm das zu denken, aber so fühlte es sich wirklich an!). Es gab nun kein Halten mehr und immer erwischte ich mich dabei, wie ich mehr und mehr Gas gab, um zu sehen, was dieses Baby so drauf hat. Die Liebe auf den ersten Blick festigte sich und wurde innig. Der Mustang und ich waren eins und ab dem Zeitpunkt unzertrennlich. In diesen Momenten wünscht man sich insgeheim Millionär und im Besitz eines lächerlich großen Fuhrparks zu sein…

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Nach einer Nacht in einem kleinen aber feinen Motel in Miami, ging es am nächsten Tag um 6 Uhr früh nach Key West. 240 km lagen in einer dreistündigen Fahrt vor uns. Was ich sofort feststellen musste und nicht erwartet hätte, war, dass der Highway aus jeweils einer Spur besteht und Überholen somit fast unmöglich war. Dies erwies sich für mich als deutsche Autofahrerin als eine Art Geduldprobe! Geduld: etwas, das ich nicht hatte und trotz allem über mich ergehen lassen musste. Die Fahrt über die mehr als 42 Brücken des Overseas Highway stellte sich als nicht ganz so malerisch und abenteuerlich heraus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Angst überkam mich, dass ich von Key West genauso enttäuscht sein würde und hoffte nur das Beste. Nachdem wir unser Ziel erreicht hatten und uns mit einem genüsslichen Frühstück stärkten, machten wir uns auf den Weg unser Motel zu inspizieren, von welchem uns ein wundervoller Ausblick auf den Golf von Mexiko geboten wurde. Koffer abgeladen, kurz frisch gemacht und mit Sonnencreme eingecremt (welches sich als nicht genügend erwies), stürzten wir uns in das verrückte Leben Key Wests! Ich hatte keine große Liste von Dingen, die ich machen oder sehen wollte. Ich wollte alles auf eigene Faust erkunden und mich überraschen lassen, welche ich euch aufzählen werde. Ein großes Ziel, welches meine absolute Nummer eins ist, jedoch hatte ich:

 

Ernest Hemingway Home

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Ich, als große Hemingway Liebhaberin, musste mich natürlich an den Ort begeben, an dem eines der großartigsten Talente aller Schriftsteller gelebt hatte! Von 1931 bis 1939 nannte Mr Hemingway dieses imposante Haus, welches im Jahre 1851 erbaut wurde, sein Zuhause. Hemingway war ein großer Sammler spanischer Möbel des 17. und 18. Jahrhunderts, welche man im ganzen Haus bestaunen konnte. Die Kombination dieser antiken Möbel mit Lampen des 20. Jahrhunderts faszinierte mich am meisten. Eine der dekorativsten Lampen, die ich bis dato gesehen hatte und die mich im Sturm eroberte, waren jene in Form einer Ananas, welche sich auf den Nachttischen im Schlafzimmer befanden. Neben eines sehr stilvoll eingerichteten Hauses, in dem ich selbst gerne für zwei Wochen Urlaub machen würde, gibt es einen wundervollen Garten, welcher das reinste Paradies für alle Blumenliebhaber sein sollte und einem Pool, der zu ein, zwei Schwimmzügen einlädt. Zwischen all den exotischen Blumen und hochragenden Bäumen finden sich Bänke und Tische, in denen man sich fallen lassen kann, um das Leben zu genießen. Interessant zu wissen ist, dass sich auf dem Grundstück zwischen 40 und 50 Katzen befinden, die alle Nachkommen Hemingway’s Katzen sind und sich von all den Besuchern keineswegs aus der Ruhe bringen lassen. Mit Abstand ist das Ernest Hemingway Home mein liebster Ort auf Key West und pure Inspiration für mich!

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Key West lighthouse

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Gleich gegenüber des Ernest Hemingway Home befindet sich der Key West Leuchtturm, der 22 Meter hoch ist und einem einen atemberaubenden Blick über ganz Key West bietet! Der Leuchtturm wurde im Jahre 1825 fertig gestellt, 1846 durch einen Hurricane zerstört und wieder aufgebaut. Im Jahre 1969 wurde er dann endgültig stillgelegt und der Key West Arts and Historical Society übergeben. Seitdem dient er als Museum.

 

Southernmost Point

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Der Southernmost Point gilt, wie der Name schon sagt, als der südlichste Punkt der Kontinentalen USA. Doch dem ist nicht so, denn dieser liegt auf der nebenan angesiedelten US Navy Basis! Tja, so wird man ausgetrickst. Trotz alledem ist der Southernmost Point DER hotspot für Touristen. Man mag es kaum glauben, aber Menschen stehen Schlange um dort Bilder zu machen! Und das bei gefühlten 38 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit! Natürlich war mir dies zu lächerlich, also versuchte ich das perfekte Bild zu schießen, sobald sich Touristengruppen untereinander abwechselten und ihre Positionen einnahmen. Dies bot sich als sehr schwierig dar und ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis ich dieses Bild schoss. Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert, die mich in der Sonne schmelzen ließ wie Butter  in der Mikrowelle und selbst dann, als ich dachte, ich hätte triumphiert, wurde meine Euphorie schlagartig zerstört. Hartnäckig und rücksichtslos schmuggelte sich einer dieser Touristen in mein Bild. So sind sie, die Touristen!

 

Fort Zachary Taylor Historic State Park

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Der Fort Zachary Taylor Historic State Park (puh, welch langer Name!) ist ganze 22 Hektar groß und umfasst das Gelände der ehemaligen Küstenbefestigung Fort Zachary Taylor, welche ab 1845 zum Schutz des Hafens und der Stadt Key West errichtet wurde. Sie erwies seine Dienste als Küstenbefestigung bis 1947. Nachdem sie als Schrottplatz für die US Navy diente, wurde durch das Engagement ehemaliger Navy-Mitarbeiter und Bürger aus Key West und deren Augrabungen verschütteter Kanonen und anderer Überreste von Geschützen die Festung 1971 in das National Register of Historic Places eingetragen. Nur zwei Jahre darauf wurde sie als National Historic Landmark eingetragen. Seitdem die Anlage 1985 der gesamten Bevölkerung als Park eröffnet wurde, gehlrt dieser zu den am meisten besuchten State Parks in Florida! Die Festung an sich ist mit all seinen mächtigen Kanonen sehr beeindruckend. Was ich aber nie vermutet hätte, ist dieser wunderschöne Strand, zu dem wir durch puren Zufall gelangt sind. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich solch einen weißen Strand und türkisfarbenes Meer gesehen! Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich einige Male blinzeln musste und aus dem Staunen nicht mehr raus kam, als sich mir dieser Anblick bot! Dies ist wahrhaftig das Paradies! Man konnte Leute dabei beobachten, wie sie sich am Strand sonnten, sich im Meer abkühlten, angelten, oder zwischen den Bäumen, die einem schützenden Schatten boten, kleine bis sogar größere Barbeques veranstalteten. Ein wahrer Ort des Glücks, den ich nicht mehr verlassen wollte!

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Key Lime Pie

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Key lime here, Key lime there! Überall Key lime! In Key West kann man alles kaufen, was man mit Key limes anreichern kann. Seien es Kekse, Bonbons, Tees, oder sogar Alkohol. Den Wünschen aller Key lime Fans sind keine Grenzen gesetzt. Anfang verstand ich das Phänomen all dessen nicht. Bis ich mich an unserem letzten Tag und nur eine Stunde vor der Abreise daran erinnerte, dass ich doch eines dieser berühmt-berüchtigten Key Lime Pies probieren musste! Und ich danke meiner Erinnerung dafür, dass sie es möglich gemacht hat! Dieses kleine Stückchen Himmel sieht nicht nur deliziös aus, es schmeckt auch so! Es ist mit Abstand der beste Kuchen, den ich jemals gegessen habe (und ich liebe Zitronenkuchen über alles!). Beim Betrachten dieses Bildes habe ich den unvergleichen Geschmack und die cremige Konsistenz auf den Lippen, die mir das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Wie gerne würde ich diesen kleinen Suchtmacher jeden Tag vertilgen! Key Lime Pie, you are my favorite!

 

Neben all dieser unglaublichen Orte, die Key West zu bieten hat, findet man unglaublich tolle Restaurants, laute und schrille Bars mit fantastischer Livemusik und unähligen großartigen Künstlern und Gallerien in Hülle und Fülle! Key West ist Kunst! Key West ist Musik! Key West ist Kreativität! Key West ist Extravaganz! Key West ist einfach so anders und bezaubernd und es fühlt sich verdammt gut an zu wissen, dass man sich einen Herzenswunsch erfüllen konnte!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sache mit der Rückkehr…

Heute in genau zwei Monaten fliege ich zurück in meine Wahlheimat Washington DC! Verrückt! Ich kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist und tagtäglich im gefühlten Sekundentakt förmlich an mir vorbeirast (es ist bald März!)! Das Jahr 2015 wirkt schon jetzt unglaublich magisch auf mich, denn meine Einstellung zu meiner Vergangenheit und auch Zukunft hat sich immens verändert. Zum Glück! Ich trauere nicht mehr meiner Vergangenheit hinterher, schwelge in alten Erinnerungen, bis ich in ihnen drohe zu ertrinken. Ich blicke nach vorne, gespannt auf das, was mich erwartet. Neue Abenteuer, Herausforderungen sind da draußen und warten darauf von mir erobert und gelebt zu werden!

Das Jahr 2014 war meine persönliche Hölle! Ich habe diesem Jahr von Anfang an keine Chance gegeben, habe es verflucht und vielleicht durch all diese Gründe solch eine schwere Zeit gehabt! Man könnte meinen, ich hätte mir mein eigenes Grab geschaufelt und so fühlte es sich tatsächlich auch an! Ich fühlte mich eingesperrt, konnte keinen Ausweg finden, wie ich diesem emotionalen Elend entfliehen konnte. Wann immer ich dachte, ich hätte es endlich geschafft, gab es diesen heftigen Rückschlag, der mich wie eine kalte Hand des Grauens zurück in dieses furchtbare Grab zog! Hätte ich ein Mittel gefunden, es irgendwie aufzuhalten, dann hätte ich es damals getan, denn dieser emotionale Tsunami, der auf mich zukommen sollte, hatte mich schlimmer getroffen, als ich es erwartete, oder mir in meinen schlimmsten Träumen ausgemalt hatte!

14. Mai 2014. D-Day, wie ich ihn nenne, denn es herrschte Krieg in meinem Herzen. Dies war der Tag, an dem es hieß Abschied zu nehmen. Abschied von all den Menschen, die ich während dieser zwei Jahre lieben gelernt habe und meine Familie nenne! Es ist kaum in Worte zu fassen, wie unfassbar schmerzvoll es ist, sich von geliebten Menschen zu verabschieden, mit denen man jeden einzelnen dieser 730 Tage verbracht hat! Ich hatte mir ein ganz neues Leben aufgebaut, welches mir von einem Tag auf den anderen genommen und beendet wurde. Einfach so! Und ich konnte nichts dagegen tun. Es war Zeit für mich nach Hause zu fliegen, zurück nach Deutschland, zu meiner Familie und meinen Freunden. Jedoch fühlte sich all das nicht mehr wie mein Zuhause an. Zwei Jahre war es her, als ich deutschen Boden gegen amerikanischen eingetauscht hatte. Wenn ich nun an meine Heimat dachte, kam es mir befremdlich vor. Ich wollte nicht zurück, ich konnte es nicht. Der Abschied am Flughafen war das Schlimmste, was ich jemals erlebt habe. Es ist erstaunlich, was ein Mensch fähig ist zu ertragen, ohne elendig zusammenzubrechen. Es ist, als würde das Herz auf Standby gesetzt. Man funktioniert einfach nur noch. An den 7 stündigen Flug kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich hatte eine Schlaftablette zu mir genommen, kurz bevor wir starteten. Ich saß neben einem Ehepaar und versuchte meine Tränen zurückzuhalten, was mir nicht gelang. Ich vergrub mein Gesicht in das kleine Kissen, auf dem ein isländisches Kinderlied gedruckt war (ich flog mit Iceland Airways) und schloss meine Augen. Ich vernahm ein unerträgliches Pochen in meinen Augen und musste feststellen, dass sie auf die Größe von Tomaten angeschwollen waren, als ich sie berührte. Nach kürzester Zeit merkte ich, wie sich mein Puls verlangsamte, ich ruhiger wurde. Schlafen konnte ich jedoch nicht. Ich saß einfach nur da, betäubt von dieser winzigen Schlaftablette, die mir all meine Erinnerung an diesen unerträglich langen Flug nahm, der mich wie eine Gefangene zurück nach Hause bringen sollte. Ich wollte einfach nur, dass es endlich vorbei war!

“Sehr geehrte Damen und Herren, in kürzester Zeit erreichen wir Hamburg…”, hörte ich den Kapitän sagen, als ich langsam meine Augen öffnete, um aus dem Fenster zu schauen. Das Wetter in Deutschland wirkte grau und kalt und passte daher perfekt zu meiner Gefühlslage. Geschafft. Ich hatte den Flug mit einem kurzen Zwischenstop in Island hinter mich gebracht. Als ich diese weite Strecke in meinem Kopf Revue passieren ließ, schossen mir sofort Tränen in die Augen, geschockt über die Tatsache, durch wieviele tausende Kilometer ich von all meinen Liebsten nun getrennt war. Eine schreckliche Vorstellung! Ich begab mich zum Gepäckband und stellte erfreulich fest, dass all meine drei Koffer diese lange Reise unversehrt überlebt und mit Sicherheit nicht so sehr gelitten haben wie ich es tat. Nachdem ich sie auf einen Gepäckwagen legte, begab ich mich zum Ausgang, gespannt darauf meine beste Freundin nach zwei Jahren wieder in meine Arme zu schließen! Man darf mich nicht falsch verstehen, denn es war nicht so, dass ich mich überhaupt nicht auf all meine Liebsten in der Heimat freute! Es war nur ungerecht, dass ich etwas aufgeben musste, um etwas anderes dafür zurückzubekommen.

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Das Wiedersehen mit meiner besten Freundin war unglaublich toll, jedoch anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich wollte sie mit Freudentränen in meine Arme schließen und ihr sagen, wie sehr sie mir gefehlt hatte, doch ich konnte es nicht. Zu sehr war ich erschöpft von der Reise, die ich hinter mir hatte. Zu sehr war ich noch immer verletzt und traurig über den Abschied, den ich in den USA über mich ergehen lassen musste. Zu unrealistisch fühlte es sich für mich an, wieder zurück in Deutschland zu sein. Kurzum: Ich war überwältigt, überfordet und befand mich von dem Moment an im kompletten Ausnahmezustand! Und dieser sollte einige Monate andauern. Meine beste Freundin hatte auch eine Überraschung für mich parat und wartete zusammen mit meiner anderen besten Freundin gemeinsam darauf mich willkommen zu heißen! Als wir uns auf den Weg zum Auto machten, fühlte ich mich wie ein Alien. Alles kam mir anders vor und überhaupt nicht vertraut. “Aber das ist doch dein Zuhause…”, war ein Satz, den ich in den kommenden Wochen und Monaten zu hören bekam. Natürlich ist es mein Zuhause und nichts hatte sich verändert. Aber ich hatte mich verändert! Und ich wusste, dass es mir mit meiner Rückkehr erst bewusst wird, wie sehr ich mich verändert hatte. Die nächsten 24 Stunden durchlebte ich in einer Art Trance. Ich war da, aber nicht anwesend. An die Gespräche, die meine Freundinnen und ich führten, kann ich mich nicht mehr erinnern. Es gab diese Momente, in denen ich laut lachte und es gab diese Momente, die mich zusammenbrechen und in den Schlaf weinen ließen. Ich wollte alleine sein und war froh, dass ich es nicht war.

Am nächsten Tag war es für mich an der Zeit nach Hause zu fahren und meine Mama an ihrem Geburtstag zu überraschen. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, dass dieser Tag sich für immer in ihre Erinnerung brennen würde! Meine Mama dachte, ich würde am 28. Mai nach Hause kommen und hatte mich einige Male darum gebeten, ob ich nicht schon zu ihrem Geburtstag nach Hause kommen könnte und sie sie sich so sehr darüber freuen würde. Ich sagte ihr immer wieder, dass ich die letzten Wochen meines amerikanischen Lebens genießen möchte und ich ihren nächsten Geburtstag mit ihr verbringen werde. Ich konnte die Enttäuschung in ihrem Gesicht sehen und auch nachvollziehen. Es war sehr schwer diese Überraschung für mich zu behalten. Dieser Moment des Wiedersehens war jedoch unbezahlbar und einer der schönsten Momente meines und ihres Lebens! Egal wie alt man ist, wir alle sind wieder Kind, wenn wir in den Armen unserer Mütter liegen! Eine der schönsten Umarmungen, die es gibt. Während ich Angst hatte, dass meine Mama vor Schreck ohnmächtig würde, stand meinem Papa erst der Schock und dann pure Freude ins Gesicht geschrieben. Immer wieder drückte er mich, fassunglos darüber, dass seine kleine Tochter endlich wieder zurück ist. Ich bin etwas traurig, dass ich dieses Wiedersehen nicht auf die gleiche Art und Weise genießen konnte wie sie es taten.

Die kommenden Monate waren sehr hart. Die schlimmste Achterbahnfahrt der Gefühle, die man sich vorstellen konnte. Dabei mag ich Achterbahnen. Ich verschanzte mich in meinem Zimmer, sehnte mich nach Einsamkeit. Meine Mama hatte am meisten darunter zu leiden. “Ich erkenne dich nicht wieder. Du machst mir Angst…”, sagte sie mir. Und auch ich hatte Angst. Ich hatte unheimliche Angst davor, den Weg aus dieser Hölle nicht herauszufinden, für immer in ihr gefangen zu sein. Manche Tage verbrachte ich im Bett, weinend, während draußen die Sonne schien und das Leben seinen Lauf nahm. In den ersten vier Wochen versuchte ich meine Zukunft zu formen, welches mir auch gelang, mich jedoch alles andere als positiv stimmte. Ich hatte Großes vor, wollte nach Berlin. Ich wollte studieren. Ich bewarb mich an einer Privatschule, um dort Kommunikationsdesign zu studieren und wurde auch angenommen. War ich glücklich darüber? Nein! Ich bekam die Zusage noch an dem Tag, als ich mein Interview hatte und verließ diesen Ort mit einem unguten Gefühl. “Was mache ich hier!?!”, fragte ich mich selbst, als ich durch die Straßen Berlins schlenderte. Ich wusste keine Antwort. Ich wusste nicht wohin mit mir. Ich fühlte mich verloren wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich fühlte mich, als würde ich das Leben einer anderen Person leben. Ich entschied mich gegen Berlin und gegen ein Studium. Nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aus persönlichen. Ich hätte dort nicht reingepasst. Es wäre nicht das Richtige gewesen. Und wenn ich eines gut kann, dann auf meine innere Stimme zu hören. Und diese schrie ganz, ganz laut “NEIN!”. Da war ich nun, wieder am Anfang. Ich fühlte mich nutzlos und brauchte eine Aufgabe. Und Geld. Ich ging zu meinem alten Arbeitgeber, um nach einem Job zu fragen. “Haben Sie einen Job für mich?”, fragte ich meinen ehemaligen und zukünftigen Chef, mit verlegenem Grinsen. Dieser zückte sofort sein Telefon aus der Tasche, um einen Vertrag für mich fertig machen zu lassen, den ich sofort unterschrieb. Ich bin froh darüber, diesen Schritt gegangen zu sein, auch wenn ich mir selbst geschworen hatte, nie wieder in diesem Job zu arbeiten. Nun, auch ich musste von meinem hohen Ross absteigen und der Wahrheit ins Gesicht blicken. Die Realität sieht eben meist anders aus als unsere Vorstellungen.

Neun Monate sind nun vergangen, seitdem ich zurück bin und es fühlt sich an wie 9 Jahre! Es ist unglaublich, wieviel in solch kurzer Zeit passieren kann! Es wirkt surreal, fast wie ein Tagtraum. Ich kann endlich sagen, dass ich mich besser fühle, die Tränen vor langem getrocknet sind und ich mich auf einem guten und hoffentlich steilen Weg befinde. Ich habe es meiner Familie und meinen Freunden keineswegs leicht gemacht! Jedoch waren sie immer an meiner Seite und retteten mich, wenn ich dabei war wieder in einem meiner verzweifelten Tränenmeere drohte zu ertrinken und dumme Entscheidungen traf. Ich bin dabei meine Zukunft zu formen und habe Berlin keineswegs abgeschrieben! Wofür ich vor 9 Monaten keineswegs bereit gewesen bin, empfange ich nun ungeduldig mit offenen Armen. Ich möchte im Sommer endlich mein Leben in Berlin beginnen. Ich bin bereit für einen neuen Frühling, einen unvergesslichen Sommer und purem Abenteuer! Und das mehr als je zuvor! Ich brauchte diese 9 Monate des Einlebens, der Wiedereingewöhnung an das deutsche Leben! Es war eine lange Zeit, aber sie war notwendig. Alles braucht seine Zeit. Auch Zeit! Life is good!

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“Life is like a roller coaster. It has its ups and downs. But it’s your choice to scream or enjoy the ride.”

 

Going down south for Christmas 3.0

It was the the 24th of December, as we said goodbye to Savannah and Forrest Gump (you can read everything about it here), as we hit the road and were about spending Christmas Eve in Florida! That last glimmer of Christmas feeling, that was still hidden inside of me, vanished by the time, we reached Fernandina Beach, a city on Amelia Island, which is one of the southernmost of the Sea Islands. We still had some time until we could check in at our hotel, so we decided, to check out the beach, which was super close to our hotel. It was a little chilly that morning and actually the coldest day during our road trip. It has been a strange but nice feeling, sitting by the beach on December 24th. I was thinking of my family and that they might decorate their Christmas tree while I am sitting by the beach in Florida. So I texted my dad and sent him a picture of how my day of Christmas Eve looked like and he said, that he is very happy for me being able experiencing all of this. So here we were, watching some little birds running threw the water, listening to the sound of the ocean and enjoying this incredible weather. We’re such lucky bastards!

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After checking in, we were about discovering Fernandina Beach and surroundings (most of all, we were also looking for a liquor store to get something to drink for the night. I know, it sounds very desperate and you might think, we are alcoholics, but we are really not!). It was impossible to find a liquor store, which was incredibly incredible! But yeah, nothing! Zero (okay, this does sound desperate now…)! So we were just driving around, without knowing where to go, which turned out to be the greatest idea, because we ended up in this cute holiday center, which you could call “The Center Parks of Amelia Island”! Not that I have ever been to Center Parks, but if I am trying to think of a name for this adorable place, I am thinking about Center Parks right away. I am still not sure about what it really was, if we even were allowed to be there, or what the name of this place was, but I know, that it was just beautiful. There have been so many houses, which turned out to be shops, restaurants and a little animal farm. This tiny farm had a parrot, that was sitting on top of a branch in the middle of the room (it freaks me out a little, when I see birds not being in a cage, because I am always afraid, they’ll attack me), some snakes, a baby opossum and a cute little rabbit, which was trying to eat my backpack or maybe just wanted to sneak inside of it to come with us. This entire place spread so much inner peace, with all its trees and flowers, that I felt completely free from worry! It felt like being cut off from the outside world. We were looking for some booze and found a little piece of nature heaven (and a huge Christmas tree)!

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Still being stunned, we got back in the car on our way back, exploring Fernandina Beach a little more. As we were strolling through this charming but sleepy little town, we were looking for a nice reastaurant to have dinner at, as we spotted Santa Claus on the other side of the street taking a break in front of the store. It was hard finding a restaurant. Nothing seemed to be good enough. We wanted to have something special for our Christmas Eve dinner in Florida, so we didn’t feel like having Mexican or Italian food (please forgive me, that I just wrote this, motherland of incredible food! I love you!). At some point, we gave up and decided to look for something again later on at the hotel. Now it was time to just enjoy spending time in Fernandina beach. We saw people going to church and the sun slowly setting by the harbor. What I felt that evening was pure happiness and peace.

Back at the hotel, we were figuring out where to have dinner. My friend found a piece of paper with some names of restaurants on our desk and was reading the menus to me. “What would you like to eat?”, he asked me. I always gave him the same answer and I know it always annoyed the shit out of him. “I don’t know. I don’t care.”. He looked at me, with this look on his face, that clearly expressed: “Seriously?!”. I knew, that I’d be on the safe side, because he is French! I mean, c’mon, they have it in their genes, when it comes to great food. I know, this sounds like the biggest clishé, but it’s true! No matter, what places he chose to have some food, it always has been good. He once even told me, that most of the time, when I chose a place, it has been crap. So if you get to hear that, you wave the white flag and let the Frenchman do it! And he always did a good job. And I know, it can be annoying, if there is a vegetarian (that one is me)! So he did that night again. After being turned down at one place, he called the best restaurant, I have ever been to in my entire life. And back then, I didn’t even know then! “I’m gonna call that place called “David’s Restaurant & Lounge”. It sounds good.”, he said and got a table for us. We didn’t have high expectations and we have been proofed better as soon as we got there! I loved the atmosphere, although I usually don’t like abtract decoration, art and mostly anything, that has something to do with abstracts, but I really loved how this place looked like, espeacially the grey stone walls. And thank God, I had to go to the bathroom, because this place was just amazing. “Oh my Gooooood! This bathroom makes you wanna go pee like a million times, only so that you can go back there!!!”, is what I told my friend, being a little tipsy, from that great French (of course!) wine we got. It was delicious! The staff there was incredibly curtouse and I loved our waiter. “He’s so cute, I wanna hug him!”, is what I told my friend. Man, that French wine really got me! Our food was amazingly good, so that both of us almost got unconscious and this time I am not exaggerating! After finishing our dessert and paying the check, we were sad about leaving, because we knew, that this delicious experience has been the first and last time. A big thank you to “David’s Restaurant & Lounge” for this wonderful dinner! No matter when you guys are down there, do yourselves a favor and go eat at “David’s Restaurant & Lounge” (get a table here)!!! You’ll experience how heaven tastes like!

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This has been a perfect Christmas Eve! My friend got even more excited being able to finally open his presents now, while I was just laying on top of our bed. Happy, but drunk. This French wine just has been too good for a little German woman like me. So I fell asleep while Christmas was about to start. The very next morning it was time to leave Florida and hit the road back to Wahsington D.C.! “I’m gonna drive the entire way until home!”, is what I told my friend. “Don’t you think, it’s a little bit too much? Maybe we should stop in Raleigh, North Carolina?”, is what my friend suggested, but I didn’t want to spend another night in a hotel without a Christmas tree, while there was waiting a huge one for me with a fireplace right next to it back home. “Nah, I can do it! C’mon, I am German! I am tough”, is what I assured him laughing. He looked at me, with that kind of look on his face, that said: “Well, if you think so, okay.”. So we hit the road. 10 hours driving ahead of us. It was tough. Very tough. Especially the very last hour almost killed me. For the first time, I experienced, what it feels like driving and being super tired. I wasn’t driving fast. I was driving under the speed limit and thought I was having a race with all the other cars on the highway. My view changed from seing double to seing triple! It was like torture, but I knew, that I would get us home safe! And I made it. After reaching home, turning off the car and sitting on the couch, I suddenly felt, how tired I really was. Once you sit down, you start feeling it. “I never would have thought saying this, but…I am sick of driving.”, is what I told my friend. So it was time to turn on the Christmas lights, the fire place and a movie. And to fall asleep.

Merry Christmas!

Going down south for Christmas 2.0

As we said goodbye to Charleston (you can read everything about it here), we hit the road, to go to Savannah. I didn’t know much about the oldest city in the U.S. state of Georgia, but there was a very important detail, I knew of and cared about: the “park bench” scene, that opens the movie “Forrest Gump” (best movie ever!!!) was filmed on the north side of Chippewa Square and I had to go there! But before we did that the next day, we checked in at our hotel, which wasn’t that far from the center of the city and really cheap! The first thing, we thought, as soon, as we got there, was: There is like nobody here! I guess, this has been the reason, why the staff there has been so super nice, because they were happy about every single person, that came to their hotel. I have to admit, that I felt a little bit like Jack Nicholson in the movie “The Shining”, because there really was NOBODY!!! It’s creepy and cool at the same time, knowing, that we might have been the only ones at this hotel. But as we figured the very next morning, we weren’t. There have been maybe 5 others with us.

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Today was the day: I am gonna be at the same place, Tom Hanks was sitting 20 years ago! I was super excited! On our way into the city of Savannah, looking for a free parking spot, which is always a pain in the ass and almost impossible in the U.S., we actually ended up in a parking garage. As soon, as we started walking towards downtown, the rain was coming down in torrents. And we didn’t have an umbrella. Great! We were standing underneath a roof for a while, to see, if it would stop pouring at some point. It didn’t. So I took my purse, trying to protect myself from getting all soaked. At some point it stopped pouring and it was just drizzling, but reason enough buying an umbrella at the very next CVS, we could find! Lesson learned. After we had some lunch, it was time searching traces! For some reason, we got lost several times on our way to Chippewa Square, but we found it. I was confused. “Where is it?”, is what I was thinking out loud. I kept running in circles around the square, looking for the right spot. There was no bench anymore. They were using a fiberglass prop, which they put on a display at the Savannah Visitor Center afterwards. I was dying to go there and see it, but unfortunately, we didn’t have time for it. By the time, I looked up a picture on Google comparing the surrounding houses in the picture with the houses of my actual view, I started squeaking a little inside! “Here it is!!! I finally found the right spot! God, I am such an idiot!”, is what I was shouting with laughter to my friend, who was seeking shelter underneath a church, because it was raining. Again! I ran into the streets, not caring about any cars or buses, that could have run over me, taking pictures of this magical place and just being happy. “I don’t understand, how you can be this excited.”, my friend said to me, probably bored and thinking, that I am an idiot indeed, for taking so long, but being very patient! Being at the actual spot, where they filmed this famous scene, was more I could have dreamed of and never would have expected to see one day, so I am more than thankful for this moment!

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After this exciting experience, my friend wanted to go see Savannah’s City Hall. On our way there, we went through a lot of Savannah’s famous squares. There are 24 (some sources of information say 22, some say 24) and most of them are named in hornor or memory of a person, or historical event and most of them contain monuments, statues, water fountains and etc. It was really nice walking through all these little squares, that actually looked like tiny little parks and I never had the feeling, of them all looking the same. Each one of them had its own character and charm. The city hall of Savannah was decorated all Christmassy, with a Christmas tree and Christmas flowers, which I loved! We sat down for a while, resting and enjoying the Christmas spirit inside the city hall, before we continued our tour through the streets of Savannah. We went down some alleyway, that lead us to the port by the Savannah river, where we saw a huge container ship ( I know, these ships are huge, but I’ve never seen one this close before) leaving the port. The River Street right by the Port of Savannah, reminded me a little bit of the Warehouse District in Hamburg and this is where I spotted “River Street Sweets” (klick here, to get to their homepage), Savannah’s world famous pralines! Right next to the entrance, we were able to see, how they were making all kinds of candy, such as salt water taffy, toffee apples and chocolates. I loved how their shop, where you can buy all of these goodies and the cashiers were dressed as elves, was blending with the actual factory. I wanted to buy all of it, because everything just looked and smelled so delicious, that it was hard making a decision. In the end, I bought two pieces of chocolate, which were amzingly creamy and everything else but gross, because usually, I don’t like American chocolate (sorry guys, but your chocolate just sucks!). The taste of it, always reminds me of chocolate coating, which doesn’t taste good at all! But this time, it was different! Thanks to “River Street Sweets”!

 

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After discovering one of Savannah’s hot spots by coincidence (We are just so good at this!), we kept walking through the squares and streets, enjoying the lights and houses in Savannah’s historic distirict. Savannah also has a high number of churches. The oldest standing church is the First Baptiste Church, which was built in 1833 and is located on Chippewa Square (I guess, that was the one, where my friend was seeking shelter, when it was raining). Another historic one, we passed by and actually wanted to enter, but it just has closed its gates, is the Cathedral of St. John the Baptist. I loved the almighty look of the church in the dawn. For only having a few hours of exploring Savannah, we’ve seen a lot and only because, we did everything by foot again. It is a quiet and lovely city, which is definitely worth visiting, especially for Forrest Gump fans!!! It was a bummer, that it was raining almost the entire time, but it didn’t do any harm to our visit! It has been another city, we never would have payed attention to and maybe never would have visited, if I wouldn’t have found out, that parts of my all time favourite movie was filmed here. Even better in the end it was to get to know this southern pearl and oldest city of Georgia, as we already had to say goodbye, to set out for our next destination: Florida!

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